Aktuelle Kriegsgeschehnisse im Unterricht behandeln

Aus aktuellem Anlass!

Die Zeit scheint stillzustehen oder man glaubt, einen Schritt in die Vergangenheit getan zu haben. In Europa herrscht Krieg. Ein Umstand, den kaum jemand für möglich gehalten hätte. Dennoch ist er real und geht nicht an einem vorbei. Auch Schüler nehmen diese Ereignisse auf, machen sich ein Bild davon und ziehen Schlüsse. Wie geht man damit als Lehrkörper sorgsam um?

Das Wichtigste zuerst: Es im Unterricht zu ignorieren, macht es nicht besser. Stattdessen sollte man die Zeit nutzen und das Thema in einer Unterrichtseinheit aufgreifen, darüber reden, Fragen stellen und eventuell Aufklärung betreiben. Wenngleich die Nachrichten tagtäglich darüber berichten, ist der Austausch nur einseitig. Man kann dem Fernseher keine Fragen stellen. Dafür bietet die Schule ein Forum zum Austausch. Durch die Massenmedien und vor allem durch die sozialen Netzwerke kann sich schnell eine Fehlinterpretation festsetzen. Als Klasse lassen sich diese Missverständnisse eventuell schnell korrigieren. 

Der Lehrer oder die Lehrerin sollte sich in der Hinsicht nicht davor fürchten, auf eine Frage keine Antwort zu haben, denn Lügen macht es auch nicht besser. Und in der letzten Zeit wurde ohnehin ausreichend gelogen. Fakt ist, dass man es nicht herunterspielen darf. Im Krieg herrschen Tod, Leid und Entbehrungen. Dies sollte man ehrlich ansprechen, damit kein falsches Bild von den Umständen, die in einem kriegerischen Konflikt vorherrschen, suggeriert wird. Je eher dies Kinder begreifen, desto eher werden sie für so etwas sensibilisiert. Andersherum muss man einen Ausgleich schaffen und dafür sorgen, dass man keine Panik schürt. Natürlich ist die Lage ungewiss und blindlings in die Zukunft zu blicken, ist nicht empfehlenswert. Zusammenhalt ist an solchen Tagen immens wichtig und schafft ein ausgewogenes Gleichgewicht. Wir sitzen alle im selben Boot und müssen das nicht alleine durchstehen. Vielleicht hilft es, gemeinsam die Nachrichten zu schauen, um auf Beiträge direkte Fragen zu stellen, skeptische Meinungen zu äußern, Unklarheiten zu beseitigen etc.

Es gibt keinen Grund dafür, sich für seine Fassungslosigkeit zu schämen. Dies zeigt, dass man ein Individuum mit empathischen Gefühlen ist. Man kann sich den Schrecken, welchen Menschen inmitten eines Kriegsgebiets durchmachen, womöglich nicht einmal annähernd vorstellen, aber man fühlt trotzdem mit ihnen. Es ist ein Beweis, dass man nicht abgestumpft ist und überdenkt seine eigenen, alltäglichen Probleme, die im Gegensatz dazu purer Luxus sind.

Nachdem ein ausreichendes Gespräch stattgefunden hat, ist es wieder von Bedeutung, zum Schulalltag zurückzukehren. Es ist wichtig, dass die Ereignisse, so vehement sie leider nun mal sind, keinen Einfluss auf das Lernen nehmen dürfen. Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg und es sind die nachkommenden Generationen, die zeigen können, dass sie es besser machen werden. Dies funktioniert aber auch nur, wenn man am Ball bleibt und sich durch nichts aus der Rolle bringen lässt.


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